Mobiles Schreiben abseits von Word, Pages und Papyrus - Kapitel 4 - Picsart - Oder Cover selbst gemacht ohne Photoshop (ja, das gibt es auch mobil, ich weiß)


Ihr lieben Cover-Artists da draußen, bitte steinigt mich nicht. Ich schätze eure Arbeit sehr und ich würde nie ein professionell verbreitetes Buch, egal ob durch Selfpublishing oder anders, mit einem selbst gemachten Cover herausbringen, sondern eure Fähigkeiten buchen.

 

Jedoch muss ich sagen, dass sich die Apps Picsart und Canva durchaus für mich zum Erstellen kleiner eigener Cover, zum Beispiel für meine Kurzgeschichten durchaus bewehrt hat.

 

Es ist schon erstaunlich, mit wie wenig Einarbeitung man mit diesen Apps in relativ kurzer Zeit zu ganz passablen Ergebnissen kommt. Ob Schneiden, Beleuchtung, Effekte oder das Vermischen verschiedenster Bilder - alles geht relativ einfach. Ob das Ergebnis dann gefällt oder den Geschmack der Massen trifft, steht natürlich wiederum auf einem anderen Blatt.

 

Doch nicht nur eigene Bilder, oder freie Bilder von zum Beispiel Pixabay können so in eigene Werke verwandelt werden. 

 

Picsart selbst wartet mit einer relativ großen Auswahl an freien Bildern auf, die für die eigenen zweckejederzeit genutzt werden können. 

 

Eine weitere interessante App ist WOMBO Dream. 

 

Hier ist die Idee, das ein Algorithmus (andere würden sagen KI) in verschiedenen Stilen nach der Eingabe einiger Key-Wörter selbstständig ein Bild erstellt. Das kann manchmal wirklich ganz gut sein und es lohnt sich da mal rein zu schnuppern, was ohne Registrierung möglich ist.

 

Nach einer kurzen Anfrage bei den Entwicklern wurde mir zudem versichert, dass die Bilder auch für kostenfreie Produkte, wie etwa die eigenen Storys auf WattPad genutzt werden dürfen.

 

Jedoch hat das Ganze natürlich einen Makel.

 

Mit der Nutzung der Apps, ohne das ein Profi die eigenen Wünsche individuell umsetzt, kommt man nun einmal den eigenen Vorstellungen nur nahe, nicht mehr. Daher noch einmal: Diese Apps ersetzen keinen professionellen Cover-Artist.

 

Dennoch empfehle ich sich die Apps durchaus mal anzuschauen. Allein schon, da sie zu weiten Teilen kostenfrei genutzt werden können.

 

Doch was macht nun für mich ein gutes Cover aus? 

Nun, das ist gar nicht so leicht zu beantworten, denn was gut ist, das liegt immer im Auge des oder der Betrachter*in.

 

Ich persönlich finde, ein Cover sollte immer auch einen Teil des Buches, seine Persönlichkeit oder Seele, wenn man so will, widerspiegeln. Einen kleinen Eindruck dessen vermitteln, was einen erwartet. 

Wenn es zum Beispiel eine Axt zu sehen gibt, macht es keinen Sinn, wenn keine Axt in der Story auftaucht, wenn Sie verstehen.

 

Zudem bin ich ein Freund jener Cover, auf denen es viel zu entdecken gibt. Ja, ich weiß, die heutige Design-Philosophie geht da einen anderen Weg. Große Buchstaben, wenig Grafik, viel stilisiert. 

 

Aber ich habe es schon immer geliebt, wenn man auf einem Cover auch etwas entdecken kann. 

Fast so wie auf einem Wimmelbild.

 

In der Hinsicht finde ich, machen es Covers von Comics oder gar Filmposter besser als diese schlichten, auf Hochglanz und Coolness gepushten Buchcover, die für mich meistens so nichtssagend wirken. 

Doch ein gutes Cover, soll mich auf den ersten Blick doch genauso ansprechen und neugierig machen.

 

Jedenfalls ist es das, was ich auch bei meinen Covern versucht habe zu erreichen. Und ich gestehe, ich sehe es selbst so, dass es mir nicht bei allen gelungen ist.

 

Aber ich hoffe, dass das Cover zu meinem ersten Roman in etwa so werden wird.

 

Wie hoffen? - fragen Sie jetzt vielleicht. 

Hat man als Autor etwa kein Mitspracherecht bei einem Verlag?

 

Ganz ehrlich? 

 

Nein.

 

Oft sehen die Verlage nähmlich die Cover-Gestaltungshoheit bei sich liegend. 

Natürlich sind viele dankbar, wenn man ein paar Ideen mit einbringt.

Doch anders als beim Selfpublishing entscheidet schlussendlich der Verlag über das Endprodukt. Ob sie nun damit glücklich sind oder nicht, das zählt nicht.

 

Das es manchmal aber auch anders geht, möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht verheimlichen.

So weiß ich, dass das Cover von Titanrot, der Autorin S.C. Menzel auf ihren Zeichnungen basiert, die vom Verlag fast 1 zu 1 übernommen wurden. 

 

Und das ist doch geil.

 

P.S. Es ist schon gemein, wenn man Schreiben und Zeichnen kann, oder?


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