Der Ideensammler – Oder: Träumen erlaubt!


Das ist es!

Jub, auf jeden Fall!

Das ist spannend, herzzerreißend, weltbewegend geradezu!

Die Leute werden es lieben!

Hirn sagt: Ja.

 

Oder: 

 

Man mir fällt einfach nichts ein!

 

So oder so ähnlich kennt es wahrscheinlich jeder, der schon einmal mit dem Gedanken schwanger war, eine Geschichte zu schreiben.

Entweder man hat gar keine Idee oder Tausende auf einmal.

Doch wie kommt man eigentlich an eine gute Idee für ein gutes Buch?


Ganz ehrlich? Keine Ahnung.

 

Aber erst einmal „Moin“ und „Willkommen zurück“.

 

Hach ja, die Suche nach einer guten Idee.

Gibt es die überhaupt? 

Die gute Idee?

 

Denn gut ist relativ.


Hinter jeder Idee zu einer Geschichte kann etwas Fantastisches stecken oder absolute Grütze. 

Im Endeffekt entscheiden das ja auch gar nicht Sie oder ich. Oder besser, wir als Schreibende tun das nur zum Teil, wenn der Funke bei uns überspringt. 

Ob eine Idee auch für andere zur Unterhaltung taugt beurteilen schlussendlich diejenigen, die Ihre bzw. meine Geschichte vielleicht einmal lesen werden. Doch das ist gar nicht so wichtig wurde mir irgendwann klar.

 

Aber ich greife vor.


Bevor ich meinen ersten Roman verfasst habe, und ja, ich hoffe, es werden noch einige folgen, hatte ich zugegebener Maßen ein ganzes Füllhorn von Ideen. 

Denn ich habe mich schon in meiner Kindheit dazu entschieden - Ha! Entschieden!? Der ist gut! - mich meinen Tagträumen einfach hinzugeben und nie wieder damit aufgehört. 


Bis heute tauche ich ab und zu einfach für eine gewisse Zeit in Welten ab, die andere erdachten und das nicht nur, wenn ich selber lese oder Filme schaue.

Seit ich denken kann, wandelte ich mit Captain Kirk oder Picard auf fremden Planeten, bekämpfte das Imperium an der Seite der Rebellion, jagte Geister, flog mit Superman um die Welt und so weiter und so weiter.

Ich saugte und sauge quasi jeden Film aus dem Bereich Science-Fiction oder Fantasie in mich auf. Auch wenn ich gestehe, dass es heute als berufstätiger Vater und Ehemann nicht mehr in dem Umfang geschieht wie früher.


Ja, Zeit ist ein rares gut. Aber das ist ein anderes Thema.

     

Zu Beginn, und ich denke, ich erinnere mich genau, war ich, wie jedes Kind, der Charakter, der Hauptprotagonist jeder Geschichte, die ich im Fernsehen oder Büchern erlebte und in meinem Hirn nachspielte. 


Ich war Batman, ich war Luke Skywalker, ich war Aragon.

Das Medium der Computerspiele, welchem ich immer noch fröne, ließ mich dann sogar meine Helden tatsächlich vor meinen Augen sein. Was fantastisch war und ist.

 

Doch um so größer ich wurde, begann mein Kopf für jede dieser Welten, die ich besuchte, einen eigenen Charakter zu entwickeln, in dessen Rolle ich schlüpfte. Ich schrieb mich quasi selber in die Geschichten und Abenteuer, die nicht die meinen waren und begann mir vorzustellen, wie ich reagieren würde. Was ich tun würde, während ich an der Seite meiner Recken stand. 


Und um so mehr ich dies tat, um so mehr passten die Geschichten um mich herum, irgendwann nicht mehr immer zu dem, was ich erleben, sehen, lesen wollte.

     

Also war der nächste logische Schritt der, mir eigene Geschichten auszumalen, die jedoch nie ihrem ursprünglichen Kosmos verließen. 

Das erschien mir einfach zu viel. 

Zu arrogant. 

Zu hochgegriffen.

Zu blasphemisch.

Ich konnte mir einfach nicht vorstellen jenen Autoren nachzueifern, die schon lange vor mir so fantastische Arbeit geleistet hatten. 

Ich bin kein Dan Simmons, kein Tolkien, keine Rowling, kein Ernest Cline.

Und diesen Anspruch habe ich bis heute nicht.

 

Dennoch fehlte mir etwas und ich erlaubte es meinem Hirn einfach weiter zu träumen. 

Und das tat es auch. 

Ziemlich ungeniert, wie ich zugeben muss. 

Irgendwann wurde es allerdings so viel, das ich einfach nicht mehr anders konnte, als meine Ideen in einem virtuellen Notizbuch zusammenzutragen. 

Egal wie bescheuert diese erschienen.

Dazu gibt es heut zu Tage ja zum Glück massig Möglichkeiten. Egal ob Sie ein eigenes analoges Notizbuch verwenden, OneNote, Evernote oder die Notizen-Apps von Windows, Android oder IOS. 

Mir war es vollkommen egal. 

Hauptsache, es kam raus aus meinem Kopf.

Interessanterweise wurde jede Idee, die ich wirklich aufschrieb, dadurch ein Stück weit realer. 

Eine echte Möglichkeit, eine gute Geschichte zu werden, die auch anderen gefallen könnte, wenn sie so wollen.


Bis ich meine Funken fand. Oder er mich.

Aber das ist ein anderes Thema

 

Doch diesen Funken hätte ich ohne das Träumen so vieler anderer Ideen niemals gefunden

Daher bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es keine dummen Träume und Ideen für Geschichten gibt.

 

Sie sind Bäcker*in und denken bei der Arbeit daran, wie es wäre, wenn ihre Brote lebendig werden und Sie die einzige Person sind, welche diese davon abhalten kann, die Weltherrschaft zu erringen? 

Dann geben Sie sich diesem Gedanken doch einfach hin. 

Sie wären erstaunt, was ihr Geist daraus macht und wo es hinführt. 

 

Sie meinen, der Welt sollte wissenschaftlich näher gebracht werden, wie interessant das Sozialverhalten von Sandflöhen ist? 

Ok!

     

Sie finden es super, einer romantischen Geschichte über eine Fee und einen Pilzmann nachzugehen? 

Nur zu!


Sie durchleben in ihrem Kopf immer wieder eine erotische, gar pornografische Geschichte? 

Notieren Sie sie. 

Was meinen Sie, wie die Autorin von 50 Shades of Grey zu ihrer Story gekommen ist?


Was ich damit sagen will oder vielleicht auch empfehlen möchte ist, trauen Sie sich zu träumen. 

Und denken sie nicht daran, was andere denken könnten.

 

Das Einzige, was im ersten Stepp doch wirklich wichtig ist, ist der Umstand, dass Sie Spaß an ihrer Idee haben. 

Denn egal ob es eine Geschichte oder ein wissenschaftliches Thema ist oder sonst was, wichtig ist nur, dass der Funke bei ihnen überspringt und Sie inspiriert daraus etwas zu machen. 

 

In diesem Sinne,

 

qonwI'


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