Brothers


Auszug:

 

Der langgezogene ovale Rumpf der Ulysses neigte sich langsam zur Seite und bildete bald schon eine perfekte, fast flache silberne Linie, welche kaum 600 km vor der Emir 1-Raumstation in der Schwärze des Alls hing. Im Inneren des Rumpfes war ein dumpfes Pochen zu vernehmen, als die Abwehrbatterien in ihren Schlafmulden nahe der horizontal verlaufenden, zylindrisch gewölbten Mitte des Schiffes erwachten und in wenigen Sekunden ausgerichtet wurden. Noch weniger Zeit verging, bis die Geschütze mit der Kraft ihrer elektromagnetischen Beschleuniger einen Hagel an kleinen Kugeln in den freien Raum schleuderten. Die KI des Schiffes berechnete in wenigen Momenten den perfekten Point of Expanse und erteilte den Befehl, woraufhin sich die Geschosse in ein Meer aus Schrapnellen zersprengten. Kleine Sonnen erwachten zum Leben und starben sofort wieder, als die Torpedos vom Typ TP II an den Myriaden an Splittern zerschellten. 

Einige der Todbringer jagten jedoch vom Glück begleitet durch die Explosionen hindurch, nur um gleich darauf in einem Gewitter aus Ionen-Impulsen den elektronischen Tod zu finden.

Doch was sie nicht mehr zu vollbringen vermochten, dem widmeten sich nun die klobigen, achteckigen Marouder-Jagt-Fregatten, welche kurz darauf die schwebende Feuerwand durchbrachen.

Sie stürmten auf Säulen rot-weißem Plasmas dem Kreuzer entgegen, deren Ausgangspunkt die jeweiligen übergroßen Strahltriebwerke am Heck waren. 

Kaum nachdem sie in Reichweite gerieten, eröffneten ihre EM-Kanonen das Feuer und spuckten die massiv verdich-teten Mono-Geschoss-Blöcke in die Dunkelheit. 

Die Ulysses aktivierte ihre Manövertriebwerke, gab Schub und ließ sich vom entstehenden Trägheitsmoment Stück für Stück weiter forttragen. Immer so, dass ihre Gegner zwar näher kamen, aber nicht zu nahe. 

Immer so, dass ihre Abwehreinrichtungen gerade noch ein Unheil verhindern konnten.

Die Ablenkung funktionierte perfekt. 

Die gesamte sensorische Aufmerksamkeit von Emir 1 war auf den Kampf mit dem Schiff der IRF ausgerichtet. 

Und so bemerkte niemand die kleinen Schatten, die sich lautlos wie Panther in der Nacht von der gegenüberliegen-den Seite nährten. 

Doch selbst wenn eines der elektronischen Augen die zwei mall zwei Meter langen Tropfen erfasst hätte, so sorgte deren Außenhaut aus Tarnkappenpolymer dafür, dass sie kaum mehr sahen als winzigen Weltraumschrott. 

Nichts, womit man nicht mit minimalen Energieaufwand fertig werden würde. 

15 Kilometer vor dem Einschlag und nur 300 Meter vor dem Sicherheitsparameter der künstlichen Welt erwachten die kleinen fast alles Licht schluckenden Objekte zum Leben und zündeten ihre Triebwerke, welche sie fast augenblicklich auf über Mach 12 beschleunigten.

Damit waren sie schnell genug, um den Abwehrlasern zu entgehen, die dafür geschaffen waren, die Raumstation vor dem Zusammenprall mit verirrter Materie zu bewahren. Und sie waren schnell genug, um sich durch den magnetischen Schutzschirm zu bohren, dessen Emitter doch darauf war-teten, eventuelle Geschosse der Ulysses abzufangen. 

600 Meter vor dem Einschlag in die Außenhülle aktivierten sich die Gegentriebwerke und bremsten die beiden Eindringlinge so ab, dass deren Vorderseiten genug Zeit hatten, sich wie Blüten zu entfalten. 

Kaum eine Sekunde, nach dem lautlos Materie auf Materie gestoßen war, aktivierten sich die Hüllenbrecher und die Tropfen fraßen sich wie Parasiten in die Station hinein. Sie durchstießen alle Schichten, bis sie den unter atmos-phärischen Druck stehenden Innenbereich erreicht hatten. 

Dann stoppte das gleißende Brennen und Schmelzen und die sich öffnenden Schleusen entließen nicht nur Antidruckflüssigkeit, sondern auch die tödliche Fracht, die bereit war, ihren Auftrag unter allen Umständen zu erfüllen...

 

 

Wie? Was? Schon zu Ende? Nein! Doch bitte lesen sie unten weiter:

 


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