Druck und Stress während des Schreibens - hätte nie gedacht, dass das so kommt!


Nur noch diese Seite! 

 

Komm schon, ich will endlich fertig werden! 
 

Hm, es ist jetzt 21:00 Uhr, ach los, ein bisschen kannst du noch schreiben bevor es ins Bett geht. 
 

Nein, du willst jetzt nicht zocken, du hast heute noch nichts auf den Bildschirm gekriegt. 
 

Oh man, heute bin ich wieder nicht dazu gekommen. Scheiße! 

 

Ja ja, der innere Druck, der innere Dämon, der mit seiner neunschwänzigen Peitsche hinter einem steht und immer vorantreibt.

 

Manchmal bis zur geistigen Erschöpfung. 

 

So ein Arschloch!

 

Aber erst einmal „Moin“ und „Willkommen zurück“. Schön, dass Sie wieder da sind. 
 

Ich weiß ja nicht, ob Sie gerade mit dem Gedanken spielen zu schreiben oder schon ein/e erfolgreiche/r Autor*in sind, aber kennen Sie das auch? 

Sie haben ein Projekt angefangen, eine Idee zu einer Geschichte entwickelt und hatten eigentlich vor, diese Stück für Stück ganz gemütlich voranzubringen. 

 

Immer dann, wenn es mal geht.

 

Und dann kommt es.

 

Dieses innere Gefühl von Hast, weil man nicht weiter kommt.
 

Das man schon viel mehr hätte vollbringen können. Das man sich selber gerade nur im Weg steht. 

 

Dass man immerzu denkt, jede andere Aktivität wie selbst etwas zu lesen, zu zocken oder einen Film zu konsumieren, hält einen nur auf, während man doch eigentlich etwas viel Besseres tun könnte, nämlich an seiner Geschichte zu arbeiten.

Nein, man muss sogar!

 

Wenn Sie dieses Gefühl nicht kennen, dann wird mein Neid auf ewig mit Ihnen sein. 

 

Ja, ich wollte schreiben, als bei mir der Funke übergesprungen war. Ich wollte mich einfach ausprobieren.
 

Ob ich damit nun erfolgreich werden würde oder nicht, war mir an sich erst einmal egal. 

Ich wollte das, was in meinem Kopf war, einfach auf den Bildschirm bringen, egal wie lange es dauern mochte.

Denn immerhin gab und gibt es in meinem Leben noch mehr zu tun, als nur vor dem Monitor zu hängen und auf die Tastatur einzuhämmern.

 

Doch mit jedem Buchstaben, mit jedem Wort, jedem Satz, jedem Abschnitt, jedem Kapitel, wallte es immer stärker in mir empor.

Diese Unruhe.

Dieser Druck.

Dieses Gefühl, sich einer Sache verpflichtet zu haben und diese auf Biegen und Brechen zu Ende bringen zu müssen.

 

Wer weiß, vielleicht ist es ein persönliches Problem von mir.

Eine dämliche Macke.

Aber dieser kleine Scheißer in mir setzte alles daran, dass ich nur noch daran denken konnte, mein Werk zu vollenden und mir jegliche andere Freuden verwehrte.

 

Oh, wie gern hätte ich des Öfteren einfach mal abgeschaltet und mich anderen geistloseren Sachen hingegeben. 

Aber ich konnte nicht mehr. 
Jedenfalls ab einem bestimmten Zeitpunkt.

 

Und auch heute noch gibt es Tage, an denen hadere ich mit mir, da ich mich unglaublich unproduktiv fühle, wenn ich nicht schreibe.

 

An diesen Tagen bin ich von mir selbst regelrecht genervt, da ich eben nicht abschalten kann, egal wie ausgelaugt ich bin. 
Außer, ich schreibe. 
 

Um mich nicht zu verbrennen, musste ich also etwas ändern bzw. etwas Entscheidenes für mich lernen.
 

Denn wissen Sie was?

Es ist okay. 
 

Es ist vollkommen okay, nicht jeden Tag einem Buch oder einer Kurzgeschichte, an Insta oder dem eigenen Blog zu arbeiten. 

Es ist vollkommen okay, auch einmal alles ruhen zu lassen. 

Es ist vollkommen okay, einfach mal etwas anderes zu tun, zu spielen, Filme zu schauen, den Tag nur mit der Familie zu verbringen oder sich mit anderen Dingen zu beschäftigen.

 

Denn so sehr ich mir auch den Erfolg wünsche, so gern ich hart daran arbeite in der Hoffnung, dass aus alle dem mehr entsteht, musste und muss ich mir nun einmal bewusst machen, dass es mehr gibt als das Schreiben.

 

Das mein Leben nun einmal nicht nur aus dem Verfassen meiner Werke besteht. Ich jedoch froh sein kann, dass das Schreiben nun ein Teil davon ist. 
 

Zudem erkannte ich für mich selbst, dass ich dadurch etwas Ruhe und Gelassenheit in den Schreibprozess brachte und bringe, der/den Geschichte/n oft guttat und tut, da mein ausgeruhter Geist voll mit neuen Inspirationen, oft Lösungen und Ideen in das Bestehende einbringen konnte und kann, was es schlussendlich besser machte und macht. Auch wenn der Prozess sich dadurch verlängert/e.

 

Daher empfehle ich: 

Schreiben Sie, so lange Sie die Kraft dazu haben, doch gönnen Sie sich auch Pausen. 

 

Denn eines ist gewiss, so lange die Leidenschaft in ihnen glüht und niemand wirklich erwartet, dass Sie ihre Geschichte fertigstellen, so lange haben Sie das Recht, sich auch mal der Müdigkeit und der Muse hinzugeben. 

Ich denke, Sie werden überrascht sein, wie gut das ihrer Geschichte tun wird. 
 

Haben Sie auch diesen inneren Stress? Wie gehen Sie damit um? Ich würde es gerne erfahren!


 

In diesem Sinne,

qonwI‘


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